Robert Kolb (Psychologie, B. Sc.)
13.03.2025
Behandlungsansätze bei funktionellen Körperbeschwerden: Wege zu mehr Lebensqualität
Funktionelle Körperbeschwerden wie chronische Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Erschöpfung oder Herzrasen sind weit verbreitet und betreffen zahlreiche Menschen. Sie können die Lebensqualität erheblich einschränken, doch oft bleibt die Ursache unklar. Zwar sind die Beschwerden real, doch lassen sich keine organischen Veränderungen nachweisen. Diese Unsicherheit kann zu Frustration, Angst und Hilflosigkeit führen. Umso wichtiger ist es, geeignete Behandlungsansätze zu finden, die Betroffenen helfen, sich besser zu fühlen und ihr Leben wieder aktiv zu gestalten.
Was sind funktionelle Körperbeschwerden?
Funktionelle Beschwerden treten auf, wenn keine organische Ursache für die Symptome festgestellt werden kann. Häufig gehen diese Beschwerden mit Stress, Ängsten oder ungesunden Verhaltensmustern einher. Zu den typischen Beschwerden gehören:
Chronische Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen)
Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Blähungen, Durchfall)
Erschöpfungszustände
Herz-Kreislauf-Beschwerden (z. B. Herzrasen, Schwindel)
Die genaue Ursache funktioneller Beschwerden ist meist ein Zusammenspiel von psychischen, sozialen und biologischen Faktoren. Daher sind auch die Behandlungsansätze vielseitig und interdisziplinär [4, 5, 6].
Digitale kognitive Verhaltenstherapie (dKVT) als Schlüssel
Ein zentraler Behandlungsansatz bei funktionellen Beschwerden ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Diese hilft Betroffenen, die Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen zu verstehen und ungesunde Denkmuster zu durchbrechen. Digitale kognitive Verhaltenstherapie (dKVT) stellt eine moderne Variante dar, bei der Übungen und Inhalte über Apps oder Online-Plattformen bereitgestellt werden. Studien zeigen, dass dKVT besonders effektiv bei der Behandlung funktioneller Beschwerden ist [1].
Wie funktioniert die kognitive Verhaltenstherapie?
In der kognitiven Verhaltenstherapie lernen Betroffene:
Ungünstige Gedankenmuster zu erkennen (z. B. „Ich habe bestimmt eine schwere Krankheit“).
Diese durch hilfreichere Alternativen zu ersetzen (z. B. „Meine Beschwerden können durch Stress verstärkt werden“).
Strategien zur besseren Bewältigung von Stress und Ängsten zu entwickeln.
Diese neuen Denk- und Verhaltensmuster können dazu beitragen, dass Beschwerden weniger intensiv wahrgenommen werden und sich das Wohlbefinden verbessert [4, 5, 6].
Entspannungsverfahren und achtsame Körperarbeit
Ein weiterer wichtiger Ansatz sind Entspannungsverfahren wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen. Funktionelle Beschwerden gehen oft mit einem überaktiven Stresssystem einher. Entspannungstechniken helfen dabei, das autonome Nervensystem zu beruhigen und die körperliche Anspannung zu reduzieren. Studien zeigen, dass regelmäßige Entspannungsübungen sowohl die Intensität der Beschwerden als auch die Stressbelastung mindern können [2, 5, 6].
Achtsamkeitsübungen, wie Meditation oder Bodyscans, unterstützen Betroffene zudem dabei, ein besseres Körperbewusstsein zu entwickeln und stressbedingte Beschwerden früher zu erkennen [4, 5, 6].
Bewegung als Therapie
Regelmäßige Bewegung spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung funktioneller Beschwerden. Dabei geht es nicht um Leistungssport, sondern um freudvolle, individuell angepasste Aktivitäten wie Spazierengehen, Yoga oder leichtes Krafttraining. Bewegung fördert die Durchblutung, lindert Schmerzen und hilft, Anspannungen abzubauen. Zudem verbessert sie die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden [4, 5, 6].
Ein strukturierter Bewegungsplan kann Betroffenen helfen, wieder Vertrauen in ihren Körper zu gewinnen und Aktivismus gegen die Beschwerden zu entwickeln.
KaarloTherapy – ein innovativer Behandlungsansatz
Eine vielversprechende Lösung für Betroffene ist die Nutzung der digitalen Therapieplattform KaarloTherapy. Diese App wurde speziell für Menschen mit funktionellen Beschwerden entwickelt und kombiniert verschiedene Ansätze, darunter kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren und Bewegungsübungen.
Vorteile der kaarlo-App:
Flexibilität: Nutzer können die Therapie jederzeit und überall durchführen – ideal für Menschen mit einem vollen Terminkalender.
Personalisierung: Die App erstellt auf Basis eines individuellen Assessments einen Therapieplan, der an die persönlichen Bedürfnisse und Beschwerden angepasst ist.
Wissenschaftlich fundiert: KaarloTherapy basiert auf den neuesten Erkenntnissen aus der Forschung und wurde in Studien auf Wirksamkeit geprüft [3].
Unterstützung im Alltag: Neben therapeutischen Inhalten bietet die App auch praktische Alltagstipps, z. B. zur Stressbewältigung und zur Ernährung.
Viele Nutzer berichten, dass sie durch KaarloTherapy wieder mehr Kontrolle über ihre Beschwerden erlangt haben und sich insgesamt besser fühlen [3].
Ein interdisziplinärer Ansatz
Da funktionelle Beschwerden oft durch verschiedene Faktoren bedingt sind, ist eine interdisziplinäre Behandlung besonders sinnvoll. Neben Psychotherapie und Entspannungsverfahren können weitere Maßnahmen hilfreich sein [4]:
Ernährungsberatung: Eine ausgewogene Ernährung kann sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken.
Physiotherapie: Spezielle Übungen können helfen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.
Medikamentöse Therapie: In manchen Fällen können Medikamente sinnvoll sein, z. B. zur Behandlung von Begleitsymptomen wie Schlafstörungen oder Ängsten. Dies sollte jedoch immer in Absprache mit Ärzten erfolgen.
Fazit: Den eigenen Weg finden
Funktionelle Körperbeschwerden sind belastend, doch es gibt viele wirksame Behandlungsansätze. Ob kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren, Bewegung oder innovative Plattformen wie KaarloTherapy – wichtig ist, dass Betroffene offen für neue Ansätze sind und gemeinsam mit ihren Therapeuten oder Ärzten den für sie passenden Weg finden. Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und wieder ein aktives, selbstbestimmtes Leben zu führen.
Quellen
Hennemann, S., Böhme, K., Kleinstäuber, M., Baumeister, H., Küchler, A.-M., Ebert, D. D., & Witthöft, M. (2022). Internet-based CBT for somatic symptom distress (iSOMA) in emerging adults: A randomized controlled trial. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 90(4), 353–365.
Kroenke, K., Spitzer, R. L., & Williams, J. B. W. (2002). The PHQ-15: Validity of a new measure for evaluating the severity of somatic symptoms. Psychosomatic Medicine, 64(2), 258–266.
Kaarlo – Ihre App für funktionelle Körperbeschwerden. (n.d.). Abgerufen am 21. November 2024, von https://www.kaarlo-app.de.
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). (2020). S3-Leitlinie: Funktionelle Körperbeschwerden. Abgerufen von https://register.awmf.org/assets/guidelines/051-001p1_S3_Funktionelle_Koerperbeschwerden_2020-01-abgelaufen.pdf.
Gesundheitsinformation.de. (n.d.). Was kann bei unklaren körperlichen Beschwerden helfen? Abgerufen von https://www.gesundheitsinformation.de/was-kann-bei-unklaren-koerperlichen-beschwerden-helfen.html.
Gesund.Bund.de. (n.d.). Funktionelle Beschwerden. Abgerufen von https://gesund.bund.de/funktionelle-beschwerden#behandlung.